Als Organisation, die sich der Demokratieförderung und einer inklusiven, auf Beteiligung basierenden politischen Praxis verschrieben hat, ist CitizenLab mit den Menschen in der Ukraine solidarisch.
Die russische Invasion in der Ukraine richtet weiterhin physischen und psychischen Schaden an. Wir können nicht tatenlos zusehen – wir müssen uns organisieren, um die Ukraine und ihre Menschen zu unterstützen. Die vielen Gemeinschaften im CitizenLab-Netzwerk haben schnell gehandelt und Unterstützungsmaßnahmen eingeleitet. Von der Koordinierung von Freiwilligen bis zum Sammeln von Spenden für ukrainische Geflüchtete möchten wir diese Initiativen anerkennen und mit anderen teilen, um so Städte und Kommunen auf der ganzen Welt zum Handeln zu inspirieren.
Wie Kommunalverwaltungen mit Bürgerbeteiligung die Ukraine unterstützen können
Dänemark: Ideenfindung in der Kommune Hørsholm und der Kommune Rudersdal
Die dänische Gemeinde Hørsholm und die Gemeinde Rudersdal haben auf ihrer Plattform für Bürgerbeteiligung schnell Projektseiten zur Unterstützung der Ukraine eingerichtet. Sie öffneten ihre Plattform, um Ideen aus der Bevölkerung zu sammeln, so dass diejenigen, die die Bemühungen der beiden Gemeinden unterstützen wollen, sich freiwillig melden und auch eigene Initiativen vorschlagen können. Die Seite wird regelmäßig aktualisiert – so kann sie immer über den aktuellen Stand ihrer Unterstützungsmaßnahmen informieren. Bisher hat sie Willkommensinitiativen gestartet, um öffentlichen und privaten Wohnraum sowie Spenden für ukrainische Geflüchtete anzubieten. In Hørsholm haben der örtliche Imkerverein und der örtliche Schulverband ebenfalls Programme zur Aufnahme von flüchtenden Menschen aus der Ukraine aufgestellt, während Hilfsorganisationen wie der dänische Flüchtlingsrat und das Rote Kreuz für ihre Dienste werben und die Einwohner:innen zur freiwilligen Mitarbeit ermutigen. In Rudersdal gibt es Vorschläge für gemeinsame Mahlzeiten, Übersetzungsdienste, Mentor:innen, Unterkünfte, Abgabestellen für Spenden und eine Versammlung für Freiwillige, die bereit sind, auch längerfristig zu helfen.
Frankreich: Freiwilligenarbeit in den Städten Annemasse und Rueil-Malmaison und der Gemeinde Ville-d’Avray:
In der französischen Stadt Annemasse haben mehr als 50 Personen freiwillig Spenden für ukrainische Geflüchtete über die städtische Beteiligungsplattform gesammelt. Das Projekt lief bis zum 10. März, danach fuhren Lastwagen mit 900 Kisten voller Spenden (Lebensmittel, Hygiene- und Babyartikel, Kleidung sowie medizinische Hilfsgüter) nach Sieradz in Polen. Die französischen Städte Rueil-Malmaison und Ville-d’Avray nutzten ebenfalls ihre Plattformen für kommunales Engagement, um zusätzliche Unterstützung für die Ukraine zu mobilisieren.
Von Geldspenden bis hin zu Freiwilligenarbeit bei der Aufnahme von Flüchtenden boten die Städte den Einwohner:innen eine einfache Möglichkeit, ihre Bereitschaft zur Unterstützung ihrer verschiedenen Initiativen zu bekunden. Außerdem nutzten sie die Projektseite ihrer Plattform, um die Einwohner:innen über die Schritte zu informieren, die sie unternommen haben, um der französischen Regierung städtische Dienstleistungen anzubieten.
Vereinigtes Königreich: Informationsaustausch im Wokingham Borough Council
Im Vereinigten Königreich hat der Stadtrat von Wokingham schnell erkannt, dass seine Kommune zum Handeln aufgerufen ist, um die Ukraine und ihre Bevölkerung zu unterstützen. Die digitale Beteiligungsplattform wurde genutzt, um Informationen über die laufende Arbeit mit dem ukrainischen Gemeindezentrum in Reading zu verbreiten. Die Bevölkerung wurde hier auch auf die Website der Regierung geleitet, auf der Empfehlung für geeignete Unterstützung der Menschen aus der Kriegsregion zusammengefasst sind. Im Stadtrat zeigte man die Solidarität mit der Ukraine digital und analog. Auf der Plattform teilte man ein Foto der ukrainischen Flagge, die zuvor über den Büros des Stadtrats in Shute End wehte. Zudem wurde eine Erklärung des Stadtrats geteilt, in der er sich verpflichtete, lokal die Verantwortung zu übernehmen, die es zur Unterstützung der ukrainischen Geflüchteten und der Gemeinschaft im Allgemeinen braucht.
Wie Sie sich zusammen mit der Zivilgesellschaft für die Ukraine einsetzen können
Wir wissen, dass viele Menschen helfen wollen, aber dass ihnen oft nicht klar ist, wo sie anfangen sollen. Wir hoffen, dass dieser Beitrag Ihnen ein paar Anregungen gegeben hat, was Ihre Stadt, Ihre Kommune oder Organisation tun kann. Da unsere Plattform über ein offenes Kernmodell verfügt (Open-Source), das unsere wesentlichen Funktionen frei stellt, kann jede:r die Plattform auf den eigenen Servern betreiben und grundlegende Beteiligungsprojekte kostenlos durchführen. Wir empfehlen Ihnen, unsere Open-Source-Seite zu besuchen, wenn Sie sich dafür interessieren. In den kommenden Wochen werden wir auch die Organisation von Gemeinschaften unterstützen, ganz konkret indem wir polnischen Initiativen, die Geflüchtete aus dem Nachbarland aufnehmen, unsere Plattform zur Verfügung stellen. So können sie bei der Koordinierung von Aktivitäten und Ideen mit Hilfe von Bürger:innenbeteiligung unterstützt werden.
Um Städten und Gemeinden zu helfen, die sich für die Ukraine einsetzen möchten, hat CitizenLab auch gebrauchsfertige Vorlagen für seine Kunden entwickelt, um schnell Ressourcen und Gemeindemitglieder zu mobilisieren. Die Vorlagen können verwendet werden, um Informationen auszutauschen, die Freiwilligenarbeit zu koordinieren, Unterkünfte anzubieten und vieles mehr.
Unser Ziel ist es, Kommunalverwaltungen unter die Arme zu greifen, damit sie bei ihren Bemühungen um die Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung keine Zeit verlieren. Wenden Sie sich an uns, wenn Sie Fragen haben oder Unterstützung bei den ersten Schritten benötigen.